HEUSCHNUPFEN

Bei einer Allergie wehrt das Immunsystem des Körpers Stoffe ab, die ihm eigentlich nicht schaden. Er reagiert mit Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Hautausschlag, gereizten Augen, rinnender Nase, Magen- Darmproblemen,..)und schickt den Botenstoff Histamin aus. Dieser erweitert kleine Gefäße, regt Drüsen an, Sekret zu bilden, Schleimhaut schwillt an, der Herzschlag wird schneller, Muskeln ziehen sich zusammen- es kommt zum Asthma.

Der Heuschnupfen ist eine Allergie auf Pollen. Pollen werden von blühenden Pflanzen gebildet (Blumen, Stauden, Gräser, Sträucher, Bäume) und sind für deren Vermehrung wichtig. Bei windblütigen Pflanzen hat der Wind die Aufgabe, die Pollen zu anderen Pflanzen zu tragen, deshalb produzieren sie besonders viele Pollen- vier- bis achttausend Stück täglich. Um eine Allergie auszulösen, reichen aber schon 40 bis 50 davon. Sie zeigt sich durch rinnende Augen, Niesreiz, weißes, dünnflüssiges Nasensekret.

Tipps, um den Heuschnupfen erträglicher zu machen

  Der Pollenflug fängt im Februar an und dauert bis zum September. Durch einen Allergietest beim Arzt können Sie herausfinden, auf welche Pollenarten Sie allergisch sind.

       Führen Sie ein Tagebuch und notieren Sie die schlechten Tage, das Wetter, die Blütezeit von Pflanzen. So können Sie sich die nächsten Jahre besser vor den gefährlichen Zeiten schützen.

      Die Pollen fliegen den ganzen Tag, sogar einige hundert Kilometer weit. Am frühen Morgen, von 4- 6 Uhr Früh, ist die Konzentration am höchsten, deshalb am Abend lüften, in der Nacht und am Tag die Fenster schließen. In einer Großstadt kann die Pollenkonzentration auch am Abend sehr groß sein.

       Pollenschutzgitter in den Fenstern einbauen

       bei windigem, warmen Wetter wenig ins Freie gehen

       Regentage oder nach einem Schauer ist die Luft pollenfrei- diese Zeit zum Luftschnappen nützen (bei Beginn des Regens ist die Luft noch voll mit Pollen)

       keine extreme körperliche Belastungen, kein Stress, Sport erst nach 19 Uhr im Freien betreiben

       der Aufenthalt in alten Kirchen und alten Kellern bringt Erleichterung

       nach dem Aufenthalt im Freien, im Badezimmer die Kleidung wechseln und über Nacht dort lassen

       am Abend duschen und Haare waschen, damit nicht Pollen beim Schlafen inhaliert werden

       Wäsche nicht im Freien trocknen lassen

       unter tags das Gesicht oft mit Wasser waschen

       Brillen gut waschen ( Pollen kleben sich leicht an), andererseits schützen Brillen die Augen gut- Sonnenbrille

       juckende Augen nicht reiben- das verstärkt nur den Reiz

       Allergiker sollten nicht selbst staubsaugen und –wischen, sondern oft mit feuchtem Tuch Staubwischen lassen, Staubsaugen (Staubsauger mit Pollenschutzfilter verwenden) und Bodenwischen lassen.

       keine Teppichböden auflegen

       Vorhänge fangen viele Pollen auf- besser Jalousien verwenden

       keine Staubfänger wie Trockenblumen, Wandteppiche,... in der Wohnung aufstellen

       Im Auto auch Pollenschutzfilter einbauen lassen; regelmäßig reinigen lassen.

        Beim Autofahren kein Fenster öffnen.

       In der ärgsten Pollenzeit Urlaub im Gebirge (über 1.800m Seehöhe), am Meer, wenn der Wind vom Meer her weht, oder gar in der Wüste planen.

       Im Garten am besten insektenbestäubende Blütenpflanzen und weibliche Sträucher und Bäume pflanzen (produzieren keine Pollen).

       Den Rasen kurz halten, damit kein Gras blühen kann, am Abend Rasenmähen (Bei der Gemeinde fragen, wie lange man „Rasenmäherlärm“ machen darf.)

       Informieren Sie sich über den aktuellen Pollenflug in Ihrer Umgebung:

Tel.: 0900/ 911 566 18           0,68 € pro Minute

ORF Teletext Seite 646

www.pollenwarndienst.at

www.allergiezentrum.at

Das kann hilfreich sein:

„Die Allergie zu erdulden ist ein großer Fehler“

Jeder unangenehme, aber ungefährliche Heuschnupfen kann sich sukzessive verschlechtern und zum allergischen Asthma weiterentwickeln, Schäden an Herz und Lunge können entstehen. Während der „Pollensaison“ ist nachweislich die Lernfähigkeit und Konzentration bei Kindern und bei Erwachsenen eingeschränkt.

   Beim Niesen haben Sie keine Kontrolle über das Auto!

   Stärken Sie die gesunde Darmflora mit Immunstimulantien.

   Honig kann Pollen enthalten und daher für manche Pollenallergiker unverträglich sein.

   Vorsicht bei Hustensäften, die Spitzwegerich enthalten, wenn Sie gegen Spitzwegerich allergisch sind.

   Nahrungsmittel mit viel Histamin weglassen (Histamin kommt verstärkt in Nahrungsmitteln vor, die lange reifen z.B. Salami, reifer Käse, Wein, Bier,.)     Für eine ausführliche Liste klicken Sie bitte:  hier

Es gibt viele effektive Medikamente, die Heuschnupfenbeschwerden lindern. Wir beraten Sie gerne.

     Nasentropfen, Nasensprays

       abschwellende Nasentropfen oder –sprays reduzieren die Sekretion, sie sollten nur wenige Tage verwendet werden, um nicht die Nasenschleimhaut zu schädigen.

       Nasensprays mit Meersalz können länger verwendet werden. Das Salz zieht die Schleimhäute zusammen, so daß weniger Sekret gebildet wird; außerdem „wäscht“ die Salzlösung die Nasenschleimhaut und die Pollen werden ausgeschwemmt.

 Inhalieren mit Meersalz ist auch sehr wirksam.

       Rezeptpflichtige Nasentropfen und Nasensprays können von Ihrem Arzt verordnet werden. Sie können Kortikosteroide oder Antihistaminika enthalten.

       Viele dieser Substanzen werden auch für Augentropfen genützt.

       Es gibt auch eine spezielle Nasensalbe, die 3- 5 Stunden lang die Pollen in der Nase fixiert und inaktiv macht.

       Oral eingenommene Antihistaminika in Tablettenform oder als Brause heilen zwar nicht die Allergie, bringen aber große Erleichterung.

Von den neueren Präparaten gibt es auch rezeptfreie. Diese sind nebenwirkungsarm, wirken nach ca. 30 Minuten 24 Stunden lang juckreizstillend, schleimhautabschwellend und Gewebe entwässernd.

     Zusätzlich soll Calcium eingenommen werden.

     Gute Erfahrungen werden mit homöopathischen Mitteln (Galphissia glauca , Luffa operculata) erzielt. Sie müssen aber rechtzeitig, d. h. 4 Wochen vor Beginn der „Pollensaison“ eingenommen werden.

     Homöopathische Augen- und Nasentropfen bzw. Nasensprays sind angenehm und lindern die Reizzustände.

     Schwarzkümmelöl über 3- 4 Monate hilft gegen alle Allergieformen.

     Akupunktur, Akupressur bringt vielen Allergikern Hilfe.

     Ihr Arzt kann Ihnen noch stärkere Medikamente verschreiben z. B. Kortison. Außerdem sollte Ihr Arzt bestimmen, auf welche Pollen Sie allergisch sind, um effektiv „Pollenkarenz“ zu betreiben.

     Die allergische Impfung „Hyposensibilisierung“ führt zu starker Verminderung Ihrer Beschwerden, weil individuell zusammengestellte Lösungen injiziert werden.

Es gibt viele Möglichkeiten, die Heuschnupfenzeit angenehmer zu gestalten,  

wir beraten Sie gerne dabei!

Sie erhalten bei uns auch jederzeit einen Pollenflugkalender.

Einen angenehmen Frühling wünscht Ihnen

Ihr Team der STADT- APOTHEKE Klosterneuburg

                                                       Mag. pharm Eva Fellner