Apotipp            Augenprobleme im Sommer

Rote Augen nach einem Besuch im Schwimmbad, zuviel Sonne am Strand oder zuviel Wind, Ozonbelastung – Augenprobleme lassen sich oft vermeiden.

Richtiger Sonnenschutz für die Augen
Unser Auge schützt sich selbst vor allzu viel Sonnenlicht, indem sich die Pupille verengt und weniger Licht in das Augeninnere lässt. Ist das Licht allerdings zu stark, so empfindet das Auge dies als Blendung. Gerade im Sommer ist die UV-Strahlung sehr intensiv, weil die Sonne höher steht und, das Sonnenlicht im rechten Winkel auf die Erde fällt. Eine gute Sonnenbrille kann den Lichteinfall reduzieren.

Sonnenschaden am Auge
Durch die Pupille fällt das Licht auf die Netzhaut. Durch jahrzehntelange UV-Belastung kann es zu einer Störung der Netzhautpigmentzellen kommen. Bei plötzlicher intensiver Strahlung können die Augen, die Hornhaut, genauso verbrennen wie die Haut und einen Sonnenbrand bekommen. Zellen der Hornhaut sterben ab, schmerzhafte Horn- und Bindehautschäden, starker Tränenfluss, extrem hohe Lichtempfindlichkeit, grauer Star sind die Folgen.  Bleibende Schäden können das Sehvermögen extrem beeinträchtigen, sogar bis zur Altersblindheit führen. Dabei wird in der Netzhaut jene Stelle beschädigt, an der das scharfe Sehen geschieht, an der Makula.

Besonders gefährdet sind Menschen mit hellen Augen und Kinder, bei denen die Pigmentierung noch nicht abgeschlossen ist. Dunkelhäutige Menschen mit braunen Augen sind seltener von Schäden betroffen.

Die richtige Sonnenbrille verwenden!
Durch die dunklen, getönten Gläser einer Sonnenbrille öffnet sich die nicht mehr geblendete Pupille wieder und so fällt vermehrt Strahlung auf die Netzhaut. Ein UV-Schutz der Gläser ist deshalb unbedingt notwendig. Eine lediglich getönte Brille ist deshalb sehr gefährlich für das Auge, weil der natürliche Reflex zum Schutz der Netzhaut wegfällt. Dunkle Sonnenbrillen ohne UV-Schutz schaden mehr als sie nützen!
Ob eine Sonnenbrille gegen UV-Strahlen schützt, kann ein Optiker feststellen. Es gibt ein Siegel (CE-Zeichen), das einen 99% UV-Schutz gewährleistet. Bei billigen Brillen kommt es aber immer wieder vor, dass das Siegel gefälscht wurde.
Die Brille muss auch genügend groß sein, damit kein Streulicht seitlich auf das Auge trifft. Bis zu 40% der UV-Strahlung gelangt seitlich bei zu kleinen Brillen auf das Auge!
Eine Brille schützt zusätzlichen vor Wind und Staub.
Kinder benötigen gute Sonnenbrillen, weil durch die klare ungetrübte Linse vermehrt Strahlung auf die Netzhaut fällt und die Pigmentierung noch nicht vollständig stattgefunden hat.
Im Alter wird die Netzhaut immer empfindlicher gegenüber UV-Einflüssen. So wie die Haut summieren sich in den Augen im Lauf des Lebens die vielen „Sonnensünden“.
Eine braune oder graue Tönung ist ideal, grünliche oder gelbliche Brillen verfälschen zu sehr die Originalfarben
Brillen fürs Autofahren sollten nur schmale Bügel haben, damit der Seitenblick nicht behindert wird.
Zusätzlich zur Sonnenbrille kann man zur Vorbeugung vor Grauem Star oder einer Makula-Degeneration die tägliche Nahrung mit grünem Gemüse, Tomaten, Lutein anreichern.

Schwimmbadkonjunktivitis
Geheizte Schwimmbäder, Whirlpools, stehende Gewässer sind häufig mit vielen unerwünschten Mikroorganismen verseucht. Infektionen im Genitalbereich, Fußpilzerkrankungen sowie bakterielle Entzündungen der Augen, Ohren sind die unangenehmen Folgen.

Unter einer „Schwimmbadkonjunktivitis“ versteht man eine Augenentzündung, die durch verunreinigtes Badewasser und dadurch verkeimte Gegenstände wie Kontaktlinsen, Handtücher entsteht. Bei einem eitrigen Ausfluss sollte möglichst bald der Arzt konsultiert werden. Meist handelt es sich dabei um eine Infektion durch Chlamydien oder durch Adenoviren. Besonders gefährdet sind Kontaktlinsenträger, weil sich die Keime zwischen Linse und Auge gut vermehren können.

Viele Menschen reagieren auch durch Reizungen des Chlorwassers mit einer Konjunktivitis. Das Augengewebe wird angegriffen, die Augen sind gerötet, brennen.

Tipps:
Besonders durch Reiben der Augen kann sich eine infektiöse Bindehautentzündung von einem Auge auf das andere ausbreiten. Einwegtaschentücher zum Trocknen der Augen verwenden, damit nicht das zweite Auge oder andere Menschen infiziert werden.
Eiter und Schorf entfernt man am besten, indem man das Auge mit abgekochtem Wasser spült - nicht mit Kamille, da diese reizen kann.
Beim Schwimmen eine Schwimmbrille tragen.

Trockene Augen nicht nur im Flugzeug
Es gibt viele Ursachen für das Sicca-Syndrom, im Sommer kommen noch einige andere Risikofaktoren dazu, wie, Umweltbelastungen (Ozon, Hitze, Staub), Klimaanlagen, Lüftung im Auto, Fahrtwind beim Cabriofahren

Besonders älteren Menschen trocknen während des Fluges die Augen aus. Sie sollten nicht vergessen,  Tränenersatzmittel ins Flugzeug mitzunehmen.

Tipps für feuchte Augen:
Künstliche Tränenflüssigkeit: schützt die empfindliche Augenoberfläche, bildet einen Gleitfilm, stabilisiert den vorhandenen Tränenfilm
Allergiker und Träger weicher Kontaktlinsen sollten Präparate ohne Konservierungsmittel bevorzugen. Bei Letztgenannten würden sich diese unter den Linsen sammeln, die Linse verfärben und zu einer Schädigung der Hornhaut führen.
Träger harter Kontaktlinsen können zwar sowohl konservierte als auch nicht konservierte Flüssigkeiten einsetzen. Allerdings sind bei sehr trockenen Augen grundsätzlich weiche Linsen zu bevorzugen.
Bei Hitze auf eine Luftfeuchtigkeit von 45 bis 50 Prozent achten, z. B. durch Grünpflanzen
Lüftung im Auto nicht auf das Gesicht richten!
Beim Radfahren oder beim Fahren im offenen Auto eine Brille verwenden.
Mindestens zwei Liter am Tag trinken
Eine Schwimmbrille oder eine Sonnenbrille tragen

Genießen wir den Sommer, aber schützen wir unsere jungen Augen, damit sie auch noch im Alter gut funktionsfähig sind.

                Mag. pharm. Eva Fellner      Logo Stadtapotheke Klosterneuburg