ERKÄLTUNGSZEIT/ IMMUNSYSTEM
Achten wir auf ein starkes Immunsystem, damit es niemanden erwischt!

Auslöser für Erkältungen sind etwa 200 verschiedene hoch infektiöse Viren, denen wir täglich ausgesetzt sind. Obwohl der Mensch etwa zehn Milliarden Abwehrzellen besitzt, reichen manchmal schon zehn Viren aus, um eine Erkältungserkrankung in Gang zu bringen. Das Immunsystem besteht aus Leukozyten, Makrophagen, T-Lymphozyten und den Immunglobuline bildenden B-Lymphozyten. Seine Aufgabe ist es, Krankheitserreger und Schadstoffe sowie abgestorbene und entartete Körperzellen abzuwehren bzw. abzustoßen.

Ob die Immunabwehr für eine volle Funktion aktiv genug ist, hängt von einigen Faktoren ab. Negative Einflüsse auf das Abwehrsystem:
   lang andauernder Stress, seelische Belastungen
   ständige starke Sonneneinstrahlung, z.B. im Hochgebirge, am Meer oder im Solarium
   chronische Entzündungen
   Stoffwechselkrankheiten (z.B. Zuckerkrankheit)
   Operationen und größere Verletzungen
   lang andauernde Therapie mit Antibiotika
   extreme körperliche Belastung
   einseitige Diäten

Der gefährdete Abwehrtyp
Hohes Alter, einseitige Ernährung, Bewegungsmangel, Nachtarbeit… belasten das Immunsystem, das bei einer anrollenden Schnupfenwelle nicht die volle Abwehrbereitschaft hat. Gerade in der kälteren Jahreszeit sollte auf vitaminreiche Ernährung, viel Schlaf und genügend Bewegung geachtet werden.

Der anfällige Abwehrtyp
Menschen, die unter Dauerstress leiden, sind häufig anfällig für Erkältungserkrankungen. Unter Stress und auch beim Spitzensport wird Cortisol ausgeschüttet, damit der Organismus maximal aktiv sein kann. Schmerzen und auch die Funktion des Immunsystems werden unterdrückt, Erkältungsviren können den Körper ungehindert überschwemmen. Nicht nur Stress ist ein Risikofaktor für ein anfälliges Immunsystem, auch Raucher, Alkoholiker, schlecht eingestellte Diabetiker, Untergewichtige, Leistungssportler, Schwerarbeiter… haben bis zu 30% weniger Killerzellen für den Kampf gegen Erkältungsviren zur Verfügung.

Der schwache Abwehrtyp
Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder Krebserkrankungen, Patienten unter Cortisondauertherapie, HIV-Infizierte haben ein schwaches Immunsystem. Sie müssen das ganze Jahr vorsichtig sein. Allergiker oder Patienten, die mit Immunsuppressiva behandelt werden, müssen bei der Einnahme von Immunstimulanzien wie Echinacea oder Umckaloabo vorsichtig sein. Das Immunsystem würde zu stark angeregt werden.

Kinder und ältere Menschen
sind besonders infektanfällig. Ursache dafür ist, dass bei Kindern in den ersten Lebensjahren die körpereigenen Abwehrkräfte noch nicht genügend ausgebildet sind und bei älteren Menschen die "gealterten" Abwehrorgane nicht mehr im ausreichenden Maß funktionieren.

Alarmsignale für eine geschwächte Abwehr
  häufige Erkältung
  langsame Wundheilung
  verlängerte Heilungsdauer bei Infektionskrankheiten
  ständiger Husten
  Herpes labialis
  Candidiasis

Stärkung des Immunsystems
Viren sind auf lebende Zellen angewiesen und wandern deswegen in die Nähe eines „Wirtes“. Diesen finden sie natürlich am ehesten in der Nähe von Menschenansammlungen. Von dort aus können sie sich dann weiter verbreiten – und rasend schnell vermehren: Ein einziges Virus kann durch die Infektion einer einzigen Zelle tausende Nachkommen produzieren.

  Eine positive Lebenseinstellung, Entspannungstechniken (autogenes Training, Yoga, Singen) erhöhen die Konzentration von Immunglobulin A im Speichel.
  Fitmacher fürs Immunsystem sind Vit A, C, E, sowie Beta-Carotin. Eisen, Selen, Zink und Omega-3- Fettsäuren aktivieren zahlreiche Enzyme, die wichtige Aufgaben im Immunsystem haben.
  70% der körpereigenen Abwehrzellen befinden sich in der Darmwand, deshalb ist auf eine gesunde Darmflora besonders in der Erkältungszeit zu achten.
  Echinacea stärkt die Immunabwehr, aber nicht länger als 8 Wochen einnehmen, sonst wird das Immunsystem überfordert und geschwächt.
  Immunstimulation mit Ginseng, Umckaloabo, Holunder
  Schüssler Salze: Nr. 2: Eiweißaufbau, Nr. 5: bringt Energie, Nr. 6: Reinigung des Körpers, Nr. 7: Entspannung, Nr. 9: Entsäuerung
  Anti-Rauchtherapie: Umweltgifte, besonders Tabakrauch schädigen nicht nur die Bronchialschleimhaut, sondern auch die ganze Immunabwehr im Organismus.
  Eine spezifische Abwehrsteigerung bei Atemwegsinfektionen erreicht man mit oral eingenommenen Bakterienlysaten.

  Tipps für die Erkältungszeit
  Stärkung des Immunsystems
  Auf die Grippeimpfung nicht vergessen
  Häufig Hände waschen
  Auf Rauchen verzichten, inaktive Raucherschleimhaut hält keine Viren ab
  Räume nicht überheizen, auf eine gewisse Luftfeuchtigkeit achten
  Gute Laune, eine ausgeglichene Stimmung anstreben
  Innere Erwärmung mit Tees aus Lindenblüten, Inquwer.. mit Honig
  Saunabesuche, Wechselbäder
  Regelmäßiger Schlaf
  Bewegung an frischer Luft
  Viel Tageslicht „tanken“
  Befeuchten der Nase mit Salz-Nasenspülungen
  Abschwellende Nasentropfen erleichtern die Atmung
  Inhalationen mit ätherische Öle fördern den Sekretfluss
  Wohlfühlbäder mit ätherischen Ölen für Hals, Nase und Lungen
  Bei Halsschmerzen eine warmen Schal tragen
  Viel lutschen und die Halsschleimhaut befeuchten
  Durch Gurgeln Keime wegspülen
  Hustenlöser unter Tag und für Raucher immer
  Hustenstiller nur am Abend oder „wenn Ruhe sein muss“

         Mag. pharm. Eva Fellner        Logo Stadtapotheke Klosterneuburg